Stahltier
Ein Exorzismus in Memoriam Willy Zielke – Schauspiel von Albert Ostermaier mit Jaqueline Macaulay und Wolfram Koch
PRODUKTION Renaissance Theater Berlin, Théâtre National du Luxembourg
INSZENIERUNG Frank Hoffmann
BÜHNE Christoph Rasche
KOSTÜME Jasna Bosnjak
MUSIK René Nuss
MIT Jacqueline Macaulay und Wolfram Koch
PREISE 50.– | 40.– | 30.– | 20.–
ABO Schauspiel, Gross Gemischt
INFO Talk im Theater um 18:45
Di | 25. November 2025 | 19:30 | «TICKETS KAUFEN» |



Als ambitionierte Filmregisseurin steht Leni Riefenstahl im Visier des nationalsozialistischen Propagandaministers Joseph Goebbels und wittert ihre Chance. Sie erkennt in der Arbeit ihres Kameramannes Willy Zielke eine eigenständige Begabung, die den künstlerischen Wert ihrer eigenen Filme garantieren kann. Zielkes Meisterwerk «Stahltier» wurde jedoch aufgrund seines expressionistischen Stils zuvor von Goebbels verboten. In ihrem Ehrgeiz, ihre Filmkarriere im Dritten Reich aufzubauen, begibt sich Riefenstahl auf ein politisches Parkett, das sich zum Abgrund neigt. Sie lässt sich auf ein trügerisches Gefecht mit der dämonischen Gewalt des Ministers ein und gleicht sich dieser widerstandslos an. Skrupellos benutzt sie dabei Willy Zielke, den eigentlichen Künstler. Er wird Opfer und Spielball in ihrer Anbiederung an die Macht.
ALBERT OSTERMAIER ist 1967 in München geboren, wo er heute als freier Schriftsteller lebt. 1995 erschien sein erster Gedichtband «Herz Vers Sagen». 14 Gedichtbände, 40 Theaterstücke, 8 Libretti und 4 Romane zeugen von seiner unermüdlichen Schaffenskraft. Für seine aussergewöhnliche, vielseitige Arbeit wurde er unter anderem mit dem Kleist-Preis, dem Bertolt-Brecht-Preis, dem Ernst-Toller-Preis und dem WELTLiteraturpreis für sein literarisches Gesamtwerk ausgezeichnet. Im Oktober 2022 wurde ihm der Bayerische Verdienstorden verliehen. «Stahltier», geschrieben für Jacqueline Macaulay und Wolfram Koch, wirft Fragen zur Integrität und Menschlichkeit des Künstlers in Zeiten der Diktatur auf.