Die Theatralischen Abentheuer

Wo gehobelt wird, da fallen Späne! Die Oper weiss davon seit jeher ein Lied zu singen, denn die Operngeschichte ist gekennzeichnet von Intrigen und Liebesaffären, Eitelkeit und Wahnsinn, Erfolg und Misserfolg. Zum Glück nimmt sich der Kunstbetrieb auch hin und wieder selbst auf die Schippe.  Etwa in der Opernsatire «Die Theatralischen Abentheuer», wo wir einen Direktor, einen Dichter, einen Kapellmeister und drei Primadonnen im Streit um Liebe, Ruhm und Karriere erleben. Während gemeinsam an einer neuen Oper geprobt wird, werden im Hintergrund Allianzen geschmiedet und Intrigen geflochten. Jeder ist sich selbst der Nächste, und als sich die Dinge endgültig zuspitzen, brennt der von allen bedrängte Direktor auch noch mit der Kasse durch… 

Während seiner Italienreise sah JOHANN WOLFGANG VON GOETHE (1749–1832) in Rom Cimarosas Oper «L’impresario in angustie» und war so begeistert, dass er die Partitur zurück nach Weimar nahm. Dort übersetzte er das Libretto und schuf eine deutsche Fassung, der er weitere Arien von anderen Komponisten hinzufügte.  Mit der Uraufführung von «Die Theatralischen Abentheuer» am 24. Oktober 1791 am Weimarer Hoftheater begann der kurze Siegeszug von Goethes Lieblingsoper, die später lange als verschollen galt. Nach dreijähriger Forschung hat die Lautten Compagney Berlin gemeinsam mit der Klassik Stiftung Weimar das Werk nun wieder zum Leben erweckt – in einer Aufführung, die in Darstellung und Ausstattung an die historische Bühnenkunst der frühen 1790er-Jahre angelehnt ist.