Die schmutzigen Hände

Schauspiel von Jean-Paul Sartre


INSZENIERUNG: Alexander Nerlich

PRODUKTION: Landestheater Tübingen


PREISE 40.- / 35.- / 25.- / 20.-

Talk im Theater jeweils 18:45


Mo 18. Februar 201319:30
Di 19. Februar 201319:30

Hugo ist – seiner grossbürgerlichen Herkunft zum Trotz – aus innerer Überzeugung der kommunistischen Partei beigetreten. Als diese die Ermordung des Parteisekretärs Hoederer befiehlt, der einen riskanten parteipolitischen Alleingang plant, möchte Hugo seine unbedingte Treue endlich unter Beweis stellen und bekommt den Auftrag. Er wird als Sekretär bei Hoederer eingeschleust und weckt zusammen mit seiner Frau den väterlichen Beschützerinstinkt des abgebrühten Pragmatikers. Hugos strenge Grundsätze werden mit Hoederers undogmatischer Lebenshaltung konfrontiert und die Konfusion des jungen Attentäters lässt ihn immer wieder zögern, die Tat endlich auszuführen. Erst als Hugo feststellen muss, dass die Partei auch ohne ihn handelt und er seine Frau in Hoederers Armen überrascht, ist er plötzlich in der Lage, zu schiessen. Die ursprünglich politisch motivierte Tat wird vor Gericht zur Eifersuchtsbagatelle, und nach Absitzen der Haftstrafe muss Hugo feststellen, dass sie zudem auch politisch sinnlos geworden ist.

JEAN-PAUL SARTRE (1905 – 1980), französischer Romancier, Dramatiker, Philosoph und Publizist, untersucht in «Die schmutzigen Hände» die enormen Spannungen, die entstehen, wenn der Einzelne sich einer übergeordneten Idee verschreibt und dabei das eigenständige Denken nicht unterlässt. Das Theaterstück wurde 1948 veröffentlicht und gilt bis heute als Sartres erfolgreichstes Bühnenwerk. Nachdem sich die kommunistische Partei von dem Stück distanzierte, wurde es von der bürgerlichen Mitte umjubelt – eine Vereinnahmung, mit der Sartre nicht gerechnet hatte.