Der Sturm
Schauspiel von William Shakespeare - Burgtheater Wien
PRODUKTION Burgtheater Wien
INSZENIERUNG Barbara Frey
BÜHNE Bettina Meyer
KOSTÜME Bettina Munzer
LICHT Felix Dreyer
DRAMATURGIE Joachim Lux
PROSPERO Johann Adam Oest
CALIBAN Maria Happel
ARIEL Joachim Meyerhoff
PREISE 60.– / 50.– / 40.– / 30.–
Talk im Theater jeweils 18:45 Uhr
DAUER ca. 1h 20min (keine Pause)
Mo | 02. April 2012 | 19:30 | |
Di | 03. April 2012 | 19:30 |
Prospero, vor Jahren auf einer Insel gestrandet, inszeniert dort ein Stück der Strafe, Busse und Umkehr, will die Figuren seines Lebens für ihre Verbrechen zur Verantwortung ziehen. Doch sie kommen über ihre alten Rollen, die Wiederholung vergangener Verbrechen und Intrigen, nicht hinaus. Schliesslich droht Prosperos Spiel von der Bestrafung in Rache umzukippen, und Prospero, der Menschlichkeit sucht, ist in Gefahr, sie selbst zu vergessen und findet ausgerechnet durch einen Luftgeist namens Ariel die Kraft zu Gnade und Vergebung. Am Schluss zerbricht er, erlöst, erleichtert, aber auch resigniert, seinen Zauberstab, der ihm die Macht gegeben hat, über Zauber und Magie zu herrschen.
In der «Sturm»-Inszenierung von Barbara Frey gibt es nur drei Schauspieler. Prospero, Ariel und Caliban leben in Shakespeares Labor der Phantasie. Sie erfinden und durchleben Machtkämpfe, und sie sehnen sich wie das Erdtier Caliban nach Verwandlung: um einer gelebten Liebe willen, die denkbar würde, wäre es ihm nur möglich, Prosperos schöne Tochter Miranda zu werden …
In seinem letzten Stück, dem «Sturm», hat William Shakespeare erstmals in seinem jahrzehntelangen Schaffen keine literarische Vorlage für seinen Text, sondern erfindet sich selbst eine Welt. In und mit Prospero schafft er eine Konstruktion, die es ihm ermöglicht, den Gegensatz von Tragödie und Komödie aufzuheben. Diese Welt ist die Insel, das Theater, ein Blick auf die Welt, nicht aber die Wirklichkeit selbst. So ist das ganze Stück auch eine Idee in Prospero-Shakespeares Kopf, ein Blatt Papier, das im Laufe des Abends, alle Herrschaftsspiele noch einmal durchlaufend, mit der Vision von einem humanen Ausgleich beschrieben wird.